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Azubi-Kredit: was geht beim Darlehen in der Ausbildung?

Der Beginn einer Ausbildung ist meist auch der Start in ein eigenständiges Leben – und der kostet meist viel Geld. Wer keinen Sponsor Zuhause hat, der kann auch als Azubi einen Kredit aufnehmen.

Der Ausbildungsvertrag ist in der Tasche, jetzt muss eine eigene Wohnung mit entsprechender Einrichtung her, das erste eigene Auto ist ein Muss und auch sonst stehen viele kleinere und größere Anschaffungen ins Haus. Du ahnst es bereits: das Ganze wird teuer. Wer keine Rücklagen hat oder reiche Eltern, der kommt meist um einen Kredit nicht umhin. Dein Vorteil: Als Azubi gibt es verschiedene Wege an ein Darlehen zu kommen – mit Vor- und Nachteilen.

Azubi-Kredit: klassischer Bankkredit mit freier Verwendung

Die vielleicht naheliegendste Möglichkeit an Geld zu kommen, ist der Weg über eine Bank oder ein vermittelndes Kreditinstitut. Dein möglicher Vorteil: Du bekommst auf einen Schlag die komplette Summe und kannst diese frei verwenden – für den Kauf eines Autos, die Kautionszahlung der Mietwohnung oder für neue Möbel. Dafür musst Du als Azubi folgende Kriterien erfüllen:

  • Volljährigkeit
  • Deutscher Hauptwohnsitz
  • Deutsches Bankkonto
  • Regelmäßiges Einkommen
  • Gute Bonität

Vor allem die letzten beiden Punkte stellt viele Azubis jedoch vor große Herausforderungen: Die Ausbildung ist eventuell noch gar nicht begonnen, ein regelmäßiges Einkommen ist noch nicht vorhanden und wenn, dann ist es als Sicherheit nur begrenzt aussagekräftig. Oftmals setzen Banken auch voraus, dass zumindest die Probezeit der Ausbildung beendet ist, noch besser ist bereits die Übernahmebestätigung, so dass ein unbefristeter Arbeitsvertrag vorliegt.

Tipp: Kindergeld und andere Sozialleistungen gelten nicht als Einkommen und können somit nicht als Sicherheit für ein Darlehen herangezogen werden. Anders ist es mit Einnahmen aus einem Nebenjob oder beispielsweise aus der Vermietung von Eigentum.

Azubi-Kredit: zweckgebundene Darlehen für Azubis

Wenn es Dir weniger um die schnelle Verfügbarkeit einer größeren Summe geht, sondern mehr um die Finanzierung der laufenden Ausbildungskosten, gibt es verschiedene Alternativen für einen Azubi-Kredit. Genau definiert und entsprechend gut kalkulierbar ist der Bildungskredit der KfW (Programm 173). Dieser richtet sich speziell an fortgeschrittene Azubis (und Studenten) – also alle, die kurz vor Abschluss ihrer Ausbildung stehen und/oder eine Zusatzausbildung absolvieren. Um den Bildungskredit beantragen zu können, musst Du folgende Voraussetzungen erfüllen:

  • Maximal 35 Jahre alt
  • Ausbildung (oder Studium) in Vollzeit
  • Ausbildung erfolgt an einer BAföG-anerkannten Einrichtung
  • Wohnsitz in Deutschland

Unabhängig davon spielt die Höhe Deines Einkommens keine Rolle, auch der Nachweis von Sicherheiten entfällt. Dafür ist der Kreditrahmen etwas eng gesteckt: Insgesamt werden nicht mehr als 7.200 Euro über 24 Monate gezahlt. Du kannst selbst entscheiden, wie hoch die tatsächliche Monatsrate ausfällt, maximal aber entsprechend des Gesamtbetrags 300 Euro im Monat. Ist die monatliche Rate niedriger, kannst Du bei Bedarf einmalig die Übernahme von Kosten für Arbeitsmaterialien, beispielsweise eines Laptops, beantragen. Die Rückzahlung erfolgt spätestens zwei Jahre nach der letzten Rate in Form von monatlich 120 Euro. Darin enthalten sind Zinsen, deren Höhe alle sechs Monate neu berechnet und angepasst wird.

Tipp: Da es sich um einen staatlich geförderten Bildungskredit handelt, sind die Zinsen aber meist vergleichsweise günstig. Darüber hinaus sind Sondertilgungen kostenfrei möglich. Prima!

Azubi-Kredit: BAföG und BAB als Alternative

Bei Beginn einer Ausbildung sind viele junge Menschen noch nicht volljährig, so dass die gängigen Kreditformen keine echte Möglichkeit sind an Geld zu kommen. Dennoch kannst Du finanziellen Bedarf haben. Dieser wird vom Staat über folgende Angebote gedeckt:

BAföG: Das Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) dient der gezielten finanziellen Förderung von Schülern (Azubis) und Studenten, die aus eher einkommensschwachen Familien kommen. Je nach tatsächlicher finanzieller Situation, Alter und Art der Ausbildung wird eine monatliche Förderung ausgezahlt, die entweder gar nicht oder erst nach fünf Jahren und entsprechendem Verdienst zu maximal 50 Prozent unverzinst zurückgezahlt werden muss. Ob Du bezugsberechtigt bist und zu welchen Konditionen, wird im Antragsverfahren festgestellt.

BAB: Für Azubis in einer dualen Ausbildung – also in einem Betrieb und in der Berufsschule – gibt es außerdem noch die Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) der Bundesagentur für Arbeit. Gefördert wirst Du aber nur, wenn Du in der ersten Ausbildung oder einer berufsvorbereitenden Maßnahme steckst, und Deinen Lebensunterhalt in einer eigenen Wohnung finanziell nicht alleine bestreiten kannst. Zurückgezahlt werden muss die Beihilfe nicht.

Azubi-Kredit: ist der Dispo wirklich eine Alternative?

Als Azubi mit monatlichem Gehalt hast Du, natürlich ein Girokonto bzw. Gehaltskonto. Gerade für die Finanzierung des alltäglichen Lebens haben Kreditinstitute hier den sogenannten „Dispo“ geschaffen, der es erlaubt das Konto in einem gewissen Rahmen zu überziehen. Sich also jederzeit Geld bei der Bank zu leihen, ohne dass dafür aufwendige Anträge gestellt und Prüfungen vollzogen werden müssen – das ist auch als Azubis prima!

Doch Vorsicht: Als tatsächlicher Kredit eignet sich der Dispo nicht. Zum einen ist der finanzielle Rahmen meist sehr begrenzt, zum anderen sind die Zinsen viel höher als bei jedem richtigen Kredit.

Tipp: Nutze den Dispokredit nur für kurzfristige kleine Engpässe – beispielsweise damit monatliche Lastschriftmandate auch dann noch gebucht werden können, wenn Dein Konto mal wieder am Limit ist. Noch besser: plane die eigenen Finanzen immer so, dass der Dispo nicht gebraucht wird.

Extra-Tipp zum Azubi-Kredit: Chancen auf Deinen Kredit erhöhen

Da Banken und Kreditgeber immer sicher gehen wollen, dass sie ihr Geld auf jeden Fall und in voller Höhe von Dir zurückbekommen, gibt es noch einige Möglichkeiten, Deine Kreditwürdigkeit zu verbessern:

Wähle eine möglichst kleine Kredithöhe: Je kleiner die Summe, desto geringer das Risiko für die Bank. Positiver Nebeneffekt: Du hast das Darlehen auch schneller wieder abbezahlt.

Gib einen zweiten Kreditnehmer an: Möglichst einen, der eine bessere Bonität als Du vorweisen kann. Oftmals eignen sich hier die Eltern, Verwandte oder Freunde. Die Alternative zu einem zweiten Antragsteller ist die Angabe eines Bürgen, der die Rückzahlungen fortsetzt, wenn Du es nicht mehr schaffst.

Kreditantrag so spät wie möglich stellen: Viele Banken vergeben erst einen Kredit, wenn Du als Azubi aus der Probezeit heraus bist und/oder einen Übernahmevertrag unterschrieben hast. Letzteres gibt nicht nur der Bank, sondern auch Dir als Kreditnehmer die Gewissheit, dass Du die Ratenzahlungen auch langfristig stemmen kannst.

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