Crowdinvesting in Startups und Immobilien

Crowdinvesting

Investor werden in Startups und Immobilien

Crowdinvesting ist ein innovativer Weg Dein Geld zu investieren. Welche Anlageform passt zu Dir? Wie investiert die Crowd in Deutschland? Wo kannst Du die höchsten Crowdinvesting-Gewinne erzielen und wo ist Dein Risiko am größten? Alle Informationen zum Crowdinvesting als Geldanlage im Überblick.

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Was genau ist eigentlich Crowdinvesting?

Beim Crowdinvesting (CI) kommen viele Anleger (Crowd) über eine Online-Plattform zusammen und investieren (invest) gemeinsam kleine Geldbeträge. So kommen schnell große Anlagesummen zusammen, mit denen Projekte finanziert werden, die wiederum eine Rendite für Dich als Kleininvestor erwirtschaften.

Unterform des Crowdfunding: Crowdinvesting ist dabei eine Unterform des Crowdfunding. Beim Crowdinvesting steht allerdings das Investment im Mittelpunkt: Die Crowd rechnet damit investierte Beträge zu vermehren. Bei vielen Crowdfunding-Projekten dagegen wird oft auch aus wohltätigen Gründen gehandelt.

CI ist auf dem Vormarsch: Crowdinvesting verzeichnet in den letzten Jahren einen deutlichen Zuwachs – national wie international: 2019 betrug das Volumen aller finanzierten Crowdinvesting-Projekte in Deutschland über 400 Millionen Euro. Damit wurden bereits über 100 Millionen Euro mehr eingesammelt als noch im Vorjahr – immerhin ein Plus von 42 Prozent.

Gute Gründe für CI: Es gibt viele gute Gründe dafür, dass sich Crowdinvesting als neue Investmentform zunehmend etabliert und immer höhere Beträge investiert werden. Ein wichtiger sind nicht zuletzt die seit Jahren mickrigen Zinsen am Anlage- und Sparmarkt – im Gegensatz zu den historisch niedrigen Zinsen bei Onlinekrediten.

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Crowdinvesting (CI): Attraktive Renditen auch für Kleinanleger

CI bietet auch Kleinanlegern einen sehr einfachen Zugang zu Anlageklassen und verspricht zudem attraktive Renditen. Für Projektinitiatoren wiederum bietet sich Möglichkeit einer Finanzierungsform mit einem sehr geringen Organisationsaufwand. Grund dafür sind moderne digitale Crowdinvesting-Plattformen mit sehr geringem Verwaltungs- und Kostenaufwand.

Crowdinvesting: Zunehmende Segmentierung im Markt

Willst Du herausfinden, ob CI tatsächlich die richtige Investmentform für Dich ist, macht es zunächst Sinn zwischen den verschiedenen Marktsegmenten zu unterscheiden – denn hier gibt es durchaus große Unterschiede. Zwar handelt es sich beim Crowdinvesting noch um einen recht jungen Markt, dennoch haben sich bereits unterschiedliche Segmente mit verschiedenen Vor- und Nachteilen herausgebildet.

Die verschiedenen Crowdinvesting-Projekte lassen sich oft aufgrund der Investitionsobjekten kategorisieren:

Startup-CI: Zum einen geht es um die Finanzierung junger Unternehmen, den sogenannten Startups. Diese Form des Crowdinvestings ist die älteste, denn die ersten Crowdinvesting-Plattformen in Deutschland kümmern sich bereits seit 2011 um die Finanzierung von jungen Unternehmen.

Immobilien- CI: Geht es rein nach dem Volumen des investierten Kapitals, macht das Immobilien-Crowdinvesting das größte Segment des Crowdinvesting-Marktes aus. Umgekehrt wird in der Immobilienbranche bisher jedoch lediglich ein Bruchteil der Finanzierungen durch CI bereitgestellt.

Ökologisches-CI: Zudem werden durch Crowdinvestings inzwischen vermehrt auch ökologische Projekte wie der Bau von Solaranlagen oder Windparks finanziell gefördert. Der Crowdinvesting-Bereich erneuerbare Energien ist bisher jedoch noch recht überschaubar, sprich durch ein recht geringes Investitionsvolumen geprägt.

Überblick Crowdinvesting nach Segmenten und Branchen 2019

Segmente / Branchen CI in Deutschland 2019
Immobilien 321,5 Mio. €
Startups 84,5 Mio. €
Energie 9,2 Mio. €
Sonstiges 6,8 Mio. €

Quelle: crowdinvest.de

Startups oder Immobilien: Wann lohnt sich was für Dich als Anleger?

Immobilien und junge Unternehmen – das sind also die größten Segmente beim CI aktuell. Doch welches der beiden Investments lohnt sich mehr für Dich als Kleinanleger? Dies findest Du am besten heraus, indem Du folgende Fragen für Dich individuell beantwortest.

Warum sollte ich in Crowdinvesting investieren?

Startup-Crowdinvesting: Startups profitieren vom Crowdinvesting vor allem, da sie zu klein sind, um Kapital über die Börse zu akkumulieren. Crowdinvesting ist für sie also ein, vergleichsweise schneller und einfacher Weg der Kapitalbeschaffung. Zudem kann es auch zu Werbe- und Marketingzwecken genutzt werden. Denn eine Investoren-Crowd, die überzeugt ist, investiert nicht nur in ein Produkt, sondern kauft dieses früher oder später auch selbst und empfiehlt es gerne weiter.

ImmobilienCrowdinvesting: Im Immobilienbereich ist das Ziel von Crowdinvesting-Projekten die Beschaffung von Mezzanine-Kapital (Mischform zwischen Eigen- und Fremdkapital), welches von Banken in der Regel als Eigenkapital-Ersatz anerkannt wird. Es ermöglicht den Emittenten (Herausgeber) seinen Eigenkapitalanteil für Immobilienprojekte zu verringern, finanzielle Freiräume zu erschließen und die Eigenkapitalrendite deutlich zu steigern. So lassen sich insgesamt deutlich mehr Projekte parallel finanzieren und schnelleres Wachstum schaffen

Beide Finanzierungsmodelle sind nicht erst mit dem CI entstanden. Mezzanine-Kapital ist eine gängige Form der Finanzierung im Bereich der Immobilieninvestitionen und die Förderung junger Unternehmen durch Business Angels und Venture Capital ist auch keine Neuheit. Allerdings waren diese Investments bis vor kurzem stets nur Großanlegern vorbehalten.

Tipp: Crowdinvesting ermöglicht durch den Zusammenschluss vieler kleiner Investoren neue Möglichkeiten. Hinzu kommt, dass bereits durch sehr geringe Mindestanlagebeträge in Projekte investiert werden kann – auf vielen Crowdinvesting-Plattformen kannst Du bereits ab 10 € Dein Geld anlegen.

Wie sehen meine Renditen beim Crowdinvesting aus?

Um die Renditen der unterschiedlichen Möglichkeiten gegenüberzustellen, reicht es leider nicht aus, die reinen Zahlen zu vergleichen. Denn im Startup- und im Immobilienbereich werden sehr unterschiedliche Beteiligungsmodelle verfolgt und der Teufel steckt im Detail.

Immobilien-CI: Beim Immobilien-Crowdinvesting ist es üblich vor der Investition einen festen Zinssatz zu vereinbaren. Das Investitionsvolumen wird also wie ein Kredit behandelt. Dabei erhalten die Crowdanleger jedoch einen höheren Zinssatz als eine Bank, denn sie stellen Mezzanine-Kapital zur Verfügung. Die fest vereinbarten Zinsen, die über Crowdinvesting-Plattformen möglich sind, liegen in der Regel um die 5,0 % und mehr p.a.

Startup-CI: Beim Crowdinvesting in Startups funktioniert die Rendite ein wenig anders. In der Regel wird kein oder lediglich ein geringer Zinssatz vereinbart. Gewinne machst Du als Anleger erst, wenn es zum Verkauf oder Börsengang des Startups kommt und ein Rückkaufangebot an Deine Crowd erfolgt. Diese können ihre Beteiligungen dann gewinnsteigernd verkaufen.

Gewinn- bzw. Unternehmensbeteiligung als Investor

Als Investor erhältst du also eine Gewinn- bzw. Unternehmensbeteiligung in Form eines partiarischen Nachrangdarlehens. Der Gewinn ist somit erfolgsabhängig: verzeichnet das Startup wirtschaftliche Erfolge, wirst Du als Anleger daran beteiligt. Dabei kannst Du aber überdurchschnittlich hohe Renditen erzielen, falls das Startup besonders erfolgreich ist. Bleiben diese Erfolge jedoch aus, schmälert dies auch Deine Gewinnspanne als Investor. Wichtig: Im Insolvenzfall droht Dir leider auch der Totalverlust, denn mit einem Nachrangdarlehen wirst du als Crowdinvesting-Gläubiger nachrangig (also nach allen anderen Gläubigern) bedient.

Tipp: Renditen beim CI für Startups werden – im Gegensatz beispielsweise bei Aktionären – oftmals durch Gewinnbeteiligungen anderer Unternehmen verwässert. Möchtest Du also eine planbare Rendite erzielen, solltest Du Dir eher das Immobilien-Crowdinvesting anschauen. Wichtig: Sämtliche Gewinne aus dem Crowdinvesting unterliegen ebenso der Abgeltungssteuer.

Wie lange geht mein Investment?

Beim Crowdinvesting werden in der Regel endfällige Darlehen vergeben. Die Darlehen werden also nicht während der Laufzeit getilgt, sondern erst wenn diese enden. Umso wichtiger ist die Frage, wie lang das CI-Projekt denn dauern soll. Auch hier gibt es große Unterschiede zwischen Startup- und Immobilienprojekten.

Immobilien-CI: Crowdinvesting-Projekte im Immobilienbereich haben von Anfang an eine feste Investitionslaufzeit. Dabei beträgt die Dauer der einzelnen Projekte – je nach Crowdinvestment-Plattform – in der Regel zwischen ein und fünf Jahren. Über diesen Zeitraum hinweg bekommst du ein- bis zweimal jährlich die vereinbarten Zinsen an Deine Crowd ausgezahlt. Zudem gibt es die Möglichkeit vermittelte Immobilienbeteiligungen auf einem Online-Marktplatz zu handeln und die Investitionslaufzeit so individuell zu verkürzen.

Startup-CI: Beim Startup-Crowdinvesting gibt es dagegen keine festen Investitionslaufzeiten. Wann die Rückzahlung erfolgt, ist ungewiss. Investoren werden ausgezahlt, wenn die Geschäftsidee des Startups Erfolg hat und verkauft wird, an die Börse geht oder die Beteiligungen der Investoren selbst zurückkauft. Durchschnittlich benötigt ein neu gegründetes Unternehmen rund fünf bis sieben Jahre, um an diesen Punkt zu kommen. Vorausgesetzt natürlich, es existiert überhaupt so lange.

Tipp: Bei Seedmatch, dem größten deutschen Portal für Startup-Crowdinvesting, besteht für Dich als Anleger zudem die Möglichkeit, den mit den Startups geschlossenen Vertrag nach Ablauf der Mindestbeteiligungsdauer (circa fünf Jahre) zu lösen und zu diesem Zeitpunkt in Abhängigkeit vom gegenwärtigen Umsatz am Erfolg des Unternehmens beteiligt zu werden.

Wie steht es mit meinen Risiken beim Investment?

Beim Crowdinvesting verleihst Du als Investor und Anleger Geld, um verschiedene Projekte zu unterstützen. Kommt es zu einer Insolvenz, wirst Du als Schuldner und damit auch alle Crowdinvestoren möglicherweise nicht bedient. Scheitert ein Projekt, besteht also das Risiko eines Totalverlustes. Wie hoch die Erfolgschancen sind, hängt in erster Linie natürlich vom jeweiligen Crowdinvesting-Projekt selbst ab. Un da gibt es markante Unterschiede.

Investitionen in Startups

Eine große Anzahl neugegründeter Unternehmen schafft es nicht, sich gegen die Konkurrenz zu behaupten oder die gesteckten Ziele tatsächlich zu erreichen. Dass sich junge Unternehmen mit ihren Geschäftsideen oft nicht gegen den harten Wettbewerb durchsetzen können, zeigt sich auch in den teils recht hohen Ausfallraten im Crowdinvesting-Bereich für Startups. So gelten Investments in junge Unternehmen durchaus als hochriskant – denn niemand weiß mit völliger Sicherheit, wie sich ein Startup und seine Idee in den ersten Jahren auf dem Markt behaupten werden.

Eine innovative Idee allein ist eben noch lange kein Erfolgsgarant, wie z.B. der Fall von ‚Freygeist‘ zeigt. Der E-Bike-Hersteller aus Berlin sammelte ganze 1,5 Mio. € über das Crowdinvesting-Portal Companisto ein. Rund zwei Jahre später meldete das Startup zum Leidwesen der Geldgeber Insolvenz an. Als Grund wurden „Führungsquerelen“ genannt. In diesem Fall hatte das Produkt die Crowd überzeugt, zu einer erfolgreichen Unternehmensgründung braucht es jedoch oft mehr. Alle Faktoren und Umstände eines Startups zu beurteilen, kann für außenstehende Anleger schwierig sein. (Quelle: Gründerszene )

Tipp: Die Qualität der einzelnen Projekte und Produkte musst Du vor einem Investment also genauesten abwägen. Als Anleger solltest Du Dich grundsätzlich intensiv mit dem Thema Risiken beim Crowdinvesting beschäftigen.

Immobilieninvestitionen

Auch das Crowdinvesting in Immobilienprojekte birgt grundsätzlich das Risiko eines Totalverlustes. BERGFÜRST vermittelt Anlegern jedoch Projekte mit besicherten Bankdarlehen anstelle von nachrangigen Darlehen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass Immobilienprojekte im Gegensatz zu jungen Startups häufig leichter zu verstehen und einzuschätzen sind, was schlicht an der begrenzten Vielfalt der Projektformen und der verhältnismäßig geringen Komplexität der Vorhaben liegt. Außerdem lassen sich Immobilienprojekte leichter auf Plausibilität prüfen. So kann sich prinzipiell jeder Anleger unter anderem die Fragen stellen: Ist die Lage der Immobilie gut oder schlecht? Sieht die Finanzierungsstruktur realistisch aus? Ist der Immobilienentwickler erfahren oder nicht? Gibt es einen Markt für diese Immobilie?

Aus diesen Gründen ist anzunehmen, dass es Privatanlegern leichter fällt, sachgemäß über ein Immobilienprojekt zu urteilen, als die Chancen eines jungen Unternehmens in einer beliebigen Branche abschätzen zu können. Dennoch muss natürlich auch im Immobilienbereich die Qualität der einzelnen Crowdinvesting-Projekte sorgfältig abgewogen werden und es sollte nicht leichtfertig investiert werden. Zudem ist die ausreichende Risikostreuung der Investitionssumme zu beachten. Um sicherzustellen, dass Crowdinvesting-Anleger ihre Geldanlage streuen, schreibt das Kleinanlegerschutzgesetz seit diesem Jahr eine maximale Zeichnungshöhe von 25.000 € pro Anleger vor. Für vor dem 15. Juli 2019 gestartete Crowdinvesting-Projekte gilt die frühere Zeichnungsgrenze von 10.000 €.

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Crowdinvestment Startups vs. Immobilien: wie sieht das Fazit aus?

Auf deutschen CI-Plattformen wurde 2017 viermal so viel Kapital in Immobilien investiert wie in Startups und dafür gibt es gute Gründe. Immobilien-Crowdinvesting ist seinem älteren Pendant Startup-Crowdinvesting in vielen Punkten überlegen. Zudem gibt es Grund zu der Annahme, dass es sich vor allem für Privatinvestoren besser eignet. Die Chancen und Risiken sind bei Immobilien greifbarer und leichter einzuschätzen.

Startups vs. Immobilien – Möglichkeiten im Überblick

Crowdinvestment inStartupsImmobilien
Geringes Mindest­anlage­volumen++++++
Kostenfreie Investments++++++
Feste Zinsen– – –+++
Gewinn­beteiligung+++– – –
Verwässerung der Rendite+++– – –
Feste Laufzeiten– – –+++
Handelbarkeit der Beteiligungen– – –+++
Hohe Ausfallraten+++– – –

 

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