5 Kredit-Mythen

5 schräge Kredit-Mythen – und das sind sie im Alltag wert

Banken geben nicht jedem Kredit, für Kreditabsagen ist meist die Schufa verantwortlich, das eigene Girokonto bietet sowieso den besten Kredit. Mythen über Kredite gibt es viele – aber was entspricht wirklich der Wahrheit? Fünf Irrtümer zum Thema Kredite.

Kredit-Mythos 1: Der Dispo-Kredit ist deine beste Wahl

Ja, der Dispo auf dem Girokonto ist der unkomplizierteste Kredit von allen. Meist wird er gleich mit der Kontoeröffnung bewilligt und steht dann immer zur Verfügung. Diese Bequemlichkeit bietet allerdings große Gefahren. Wer kennt nicht Bekannte, Freunde oder Kollegen, die mit ihrem Gehaltskonto immer tiefer im Dispo landen und selbst bei regelmäßigem Geldeingang den Kontostand kaum noch ins Plus hieven können? Nein, der Dipokredit ist nicht die erste Wahl!

Dispo ist viel zu teuer: Dispozinsen liegen in Deutschland durchschnittlich fast bei 10 Prozent! Ein Wert, den du bei einem normalen Kredit kaum akzeptieren würdest. Sicherlich fallen die Zinskosten bei einer kurzzeitigen Nutzung hin und wieder nicht ins Gewicht. Wer allerdings seinen Dispo dauerhaft nutzt, zahlt gewaltig drauf.

Dispo kann gefährlich werden: Nicht selten wird der Dispo zum Sog. Der Kontostand rutscht –trotz Gehaltseingänge – immer tiefer ins Minus. Irgendwann ist der Dispo überzogen, die Zinsen werden noch höher, zugleich muss die Überziehung direkt ausgeglichen werden. Am Ende wird das Konto sogar gesperrt.

Tipp: Als Kontoinhaber musst du selbst darauf achten, monatlich einen Betrag zur Tilgung wegzulegen. Grundsätzlich ist ein Ratenkredit zum Ablösen des Dispo immer die bessere Wahl.

Kredit-Mythos 2: Einmal unterschrieben gibt es keine Alternativen

Gerade bei Onlinekrediten hält sich dieser Mythos hartnäckig. Sobald einmal ein Kreditvertrag abgeschlossen wurde, bist du als Verbraucher bis zum Ende der Laufzeit daran gebunden. Das ist absoluter Quatsch!

Recht auf Widerruf: Jeden Kredit kannst du innerhalb der gesetzlichen Frist von vierzehn Tagen nach Abschluss problemlos kündigen. Dafür fallen keine Kosten an – bereits ausgegebene Gelder musst du natürlich mit der Kreditsumme beglichen.

Kündigung – auch nach der Widerrufsfrist ist eine Kündigung möglich, allerdings obliegt es der Bank, nun Strafgebühren zu verlangen. Meist orientieren sie sich in der Höhe der entgangenen Zinsen.

Tipp: Kredite können während der ersten vierzehn Tage immer kostenlos gekündigt werden. Die Kündigung muss schriftlich erfolgen und erfordert immer die sofortige Rückzahlung der Kreditsumme.

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Kredit-Mythos 3: Das repräsentative Beispiel gilt auch für dich

Egal ob Hausbanken oder Direktbanken: Werbeangebote für Kredite mit sehr günstigen Konditionen gibt es überall. Früher wurden Kunden mit sogenannten Schaufensterkrediten in die Bank gelockt. Mittlerweile sind Banken gesetzlich verpflichtet ein repräsentatives Beispiel anzugeben.

2/3- Zins als Vorgabe: Das repräsentative Beispiel muss so wahrheitsgemäß sein, dass es auf zwei Drittel der für den Kredit infrage kommenden Verbraucher zutrifft. 2/3 der Kunden müssen also die beworbenen Konditionen tatsächlich erhalten. Dies ist allerdings weit auslegbar.

Zinsspanne als Orientierungshilfe: Nützlich für Verbraucher kann hier die Zinsspanne bei Kreditangeboten sein. Diese zeigt den bestmöglichen Zins bei optimaler Bonität bis hin zum höchsten Zins, bei dem du als Kunde noch gerade so die Chance auf einen Kredit bekommst. Anhand dieser Zinsspanne kannst du deine eigene Position realistisch einschätzen.

Tipp: Ist schon das Musterbeispiel teurer als bei der Konkurrenz, kannst du davon ausgehen, dass dein eigener Kredit teurer wird. Die tatsächlichen Konditionen erhältst du als Kunde erst nach deiner Kreditanfrage. Sie fußt auf der Schufa-Abfrage und deiner finanziellen Situation als Kunde.

Kredit-Mythos 4: Die Hausbank bietet dir den besten Kredit

Trotz zahlreicher Kostenvorteile im Internet, hält sich der Mythos günstiger Hausbank-Kredite tapfer. Ebenfalls falsch: Denn dank Online-Kreditvergleiche kannst du als Kunde aus vielen verschiedenen Anbietern und Kreditarten wählen – in der Regel deutlich günstiger als bei der Hausbank.

Alle Angebote vergleichen: Grundsätzlich solltest du auch Angebote der Hausbank in deinen Kreditvergleich miteinbeziehen. Nur so lässt sich das optimale Kreditangebot finden.

Individuelle Situation beachten: Hattest du in der Vergangenheit Bonitätsprobleme, könnte ein Kredit bei deiner Hausbank zwar nicht der günstigste aber der simpelste sein. Bist du als Kunde bekannt, gibt es in der Regel praktische Lösungen.

Tipp: Immer auf seriöse und transparente Kreditvergleiche achten. Gute Online-Rechner bieten die alle Details zur jeweiligen Finanzierung und ermöglichen jederzeit auch den persönlichen Kontakt bei Fragen.

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Kredit-Mythos 5: Die Schufa entscheidet, ob du einen Kredit bekommst

Auch das stimmt so nicht! Entscheidend für deinen Kredit sind zwei Faktoren: Du selbst und die kreditgebende Bank. Die Schufa ist lediglich eine Datenkartei, die übermittelte Verbraucherdaten zu einem Score zusammenführt und diesen auf Anfrage an die Bank weitergibt.

Der Schufa-Score setzt sich jedoch nur aus positiven und negativen Einträgen zusammen, die du als Verbraucher im Laufe deines Lebens angesammelt hast. Letztendlich entscheiden Bank oder Kreditvermittler, ob dein aktueller Score für einen Kredit ausreicht.

Tipp: als Verbraucher solltest du regelmäßig deinen Schufa-Auskunft einholen und genau prüfen: Welche Daten sind über dich gespeichert? Sind diese tatsächlich gerechtfertigt? Wurden negative Einträge fristgerecht gelöscht? So lässt sich das Risiko bei langfristigen Verpflichtungen ermitteln.

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Quelle: smava / YouTybe

Fazit – Kredit Mythen solltest auch du kennen

Es ist also beileibe nicht alles wahr, was über Kredite erzählt wird. Dies das gilt gerade in Bezug auf die Schufa, das Widerrufsrecht oder dem schnellen Dispo rasch erkennen. Auch liegen Kreditverträge dem Gesetz zugrunde und lassen sich kündigen oder ablösen.

Wichtig ist: Vor einer Kreditaufnahme immer alle Vergleichsmöglichkeiten nutzen – sowohl im Internet, bei Kreditvermittlern oder eben der Hausbank. Hierbei darfst du nicht allein auf das repräsentative Beispiel setzen – denn die wirklichen Konditionen errechnen sich aus deinen individuellen Faktoren als Kreditkunde.

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